Das Dorf Plaka an der Mirabellobucht

Am westlichen Ende der Mirbellobucht kommt man in den kleinen Ort Plaka, bevor sich die Strasse den Berg hinauf windet.

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Durchgangsstrasse in Plaka

Als wir zum ersten Mal 1995 in das kleine Fischerdorf Plaka gefahren sind, reihte sich ein  leerstehendes Haus neben das andere. Lediglich eine grosse Fischtaverne sah gepflegt aus – ansonsten fand man kaum Gastronomie.

Der ganze Ort wirkte damals verlassen und vernachlässigt. Die alten Fischerhäuser in der kleinen Gasse direkt am Meer schienen allesamt unbewohnt und dem Verfall gewidmet zu sein. Blickte man in Richtung Elounda, versperrte ein riesiges Betongerippe die Aussicht. Hier war jemand beim Bau eines Hotels nicht über den Stahlbeton hinausgekommen und so gammelte das Bau-Skelett wohl schon Jahre vor sich hin.

Der damalige Wiederholungsfaktor für einen Besuch in Plaka belief sich auf definitiv Null.

Ein paar Jahre später begannen jedoch Investoren auf dem Hügel vor Plaka erstklassige Hotelanlagen wie das Blue Palace und Domes of Elounda mit Aussicht auf die Insel Spinalonga zu bauen und so wurde auch das kleine Plaka wiederbelebt.

Das Blue Palace Hotel zählt übrigens laut The Australian Business Insider zu den 25 besten Hotels in ganz Europa und belegt in diesem Ranking Platz 16.

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Mittlerweile sieht man hier keine Fischerboote mehr, stattdessen haben sich einige Restaurants und Geschäfte angesiedelt. Dabei hat man aber dafür gesorgt, daß die alte Bausubstanz der Häuser erhalten blieb und dem Stil eines sogenannten „Traditional Village“ entspricht. Ein kleiner Supermarkt bietet alles für den täglichen Bedarf aber man findet keine Fastfood-Lokale und auch nicht die sonst so üblichen Touristen-Ramsch-Geschäfte oder China-Shops.

Stattdessen haben sich einige Kunstgewerbe-Läden angesiedelt, die einen Grossteil ihres Angebotes mit Waren bestreiten, die von Hand auf Kreta hergestellt werden.

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Auf diese Weise erhält sich Plaka sein kretisches Flair und das macht sich auch durch einen gepflegten Tourismus bezahlt.

Einer dieser Kunstgewerbeläden ist der Green-Shop – obwohl die gesamte dort angebotene Ware eher türkisfarben bis hellblau ist.  Die Niederländerin Maria de Ruiter hat diesen Laden vor vielen Jahren eröffnet und sich damit erfolgreich in Plaka etabliert.

Mittlerweile vermietet sie auch ein kleines Ferienhaus – das Green-House:

greenshopsplakacreta.com

 

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Der Green-Shop in Plaka
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Der Green-Shop in Plaka

Viele der später eröffneten kleinen Läden haben sich dann auch auf kretische Keramikware konzentriert und so findet man hier im Dorf eine grosse und bunte Auswahl handgemachter Kunst.

 

Zahlreiche Gäste der umliegenden Hotels machen sich vor allem am Abend zu einem Spaziergang oder zum Essen auf den Weg nach Plaka. Auch von Elounda ist Plaka sehr gut mit der kleinen Touristenbummelbahn, dem Happy-Train zu erreichen. Aber auch Einheimische wissen vor allem an den Wochenenden die Atmosphäre und die guten Restaurants zu schätzen.

Eine Grossteil der Tavernen sind Fisch-Lokale.

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Fischrestaurant = ψαροταβέρνα [psarota’verna]
Für Nichtkenner der griechischen Sprache:

Fischtavernen heissen ψαροταβέρνα [psarota’verna]

Grillrestaurants heissen ψησταριά [psista’ria]

Allgemeine Restaurants nennt man εστιατόριο [estia’torio]

Natürlich laden auch einige Cafés zum Verweilen bei Eis & Kuchen ein.

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Das originellste dieser Lokale findet man am Ortsende – Das Captain Longa –

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Eine lebensgrosse Statue einer aufreizend gekleideten Piratin lädt zum Verweilen neben einer als Piratenschiff gestalteten Bar ein.

An dieser Stelle beginnt auch der kleine grobkieselige Steinstrand, der sich bis zum Fuss der Berge hinzieht. Der Strand ist mit Liegen und Sonnenschirmen ausgestattet und mehrere Holzstege führen über die Steine ins kristallklare Wasser. Trotzdem sollte man sich ein paar der preiswerten Gummischuhe zum Schwimmen anziehen, den auch im Wasser ist es nicht so angenehm zu stehen oder gehen.

Auf Kreta empfiehlt es sich allgemein, solche Gummi- oder Stoffschuhe dabei zu haben, denn man trifft immer wieder auf traumhafte Buchten, die jedoch sehr steinig sein können.

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Am Strand von Plaka

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Am Strand von Plaka

Und wer gerne einmal das venezianische Kastell auf Spinalonga besuchen möchte, findet in Plaka die günstigste und schnellste Bootsverbindung zur Insel.

Während man von Elounda oder gar Agios Nikolaos wesentlich länger mit dem Schiff unterwegs ist, bringt einen der Fährmann von Plaka aus in wenigen Minuten über das Wasser.

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Die kleinen Fähren zur Überfahrt von Plaka nach Spinalonga
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Die Insel Spinalonga

Wer mit dem Auto nach Plaka gekommen ist, der sollte aber auch unbedingt hinter Plaka ein paar Kilometer den Berg hinauffahren und die unbeschreiblich schöne Aussicht geniessen.

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Übrigens fährt auch gelegentlich die kleine Bimmelbahn den Berg hinauf. Einfach mal in Elounda bei der Happay-Train-Staion informieren !

Mehr über die ganze Mirabellobucht in einem weiteren Blog-Beitrag https://pekoskreta.blog/2018/03/09/rings-um-die-mirabellobucht-orte-aussichten/

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