Entlang der Nordwestküste zwischen Fodele und Bali führt die kretische Schnellstrasse relativ eintönig durch karge Landschaft. Ein Blick auf das Meer ist selten gegeben.
Und doch verbergen sich an der kargen Küste einzelne interessante kleine Strandabschnitte, die der wahre Kreta-Freund mit Entdeckergeist erkunden kann.
Ein paar Kilometer hinter dem Ort Sises weist ein kleines Schild den Weg zum Strand von Aliki und dem kleinen unscheinbaren Fischerdorf Almyrida.
Nach ein paar hundert Metern durch Olivenhaine öffnet sich das kleine Tal und rechts neben der Strasse erblicken wir die kleine Kapelle Agios Nikolaos, an der wir erst noch eine kurze Rast machen.
Die zahllosen kleinen Kapellen auf der Insel laden uns jedes Mal zum Verweilen ein und oft halten wir neben diesen Kirchlein ein kurzes Picknick ab. Mehr zu den kleinen Kapellen findet Ihr demnächst in unserer Rubrik „Kapellen und Kirchen“.
Der Strand von Aliki ist gerade mal etwa einhundert Meter lang – grösstenteils sandig – einige Stellen im Wasser sind jedoch ziemlich steinig, weshalb Badeschuhe zum Schwimmen durchaus angebracht sind.
Links vom Strand stehen Ruinen eines grossen alten Natursteinbaus, der zu früheren Zeiten als Lager-, Hafen- und Zollbüro gedient haben soll.
Aus den alten Gemäuern heraus ergeben sich interessante Aussichten für ein paar schöne Fotos.
Vom Gebirge her mündet ein kleiner Bach ins Meer, der das ganze Jahr Wasser führt. Allerdings bildet er im Sommer nur noch ein kleines Rinnsal durch den feinen Sand. In den Wintermonaten scheint er jedoch so breit anzuschwillen, daß die kleine Holzbrücke nötig ist, um zu einer etwas zu gross geratenen Strandtaverne zu gelangen.
Die Taverne erinnert an die einfachen grossflächig gebauten Cafés und Tavernen, wie man sie noch in den 1970er Jahren häufig in Griechenland gebaut hat.
Bei unserem ersten Besuch vor drei Jahren waren wir für wir eine Zeitlang die einzigen Besucher am Strand. Touristen verirren sich selten hierher und in den umliegenden Dörfern gibt es nur wenige Fremdenzimmer oder kleinere Hotels.
So ist dieser halbwilde Strand am Ende des von der Landwirtschaft genutzten Tals den Einheimischen vorbehalten.
Der Wirt der Taverne erzählte uns, daß es bis vor wenigen Jahren hier nur Gurkenfelder gab, bis er sein Lokal dort errichtet hat.
Links vom Strand führt die Strasse an den Ruinen vorbei und von einer kleinen Anhöhe blickt man auf türkisblaues Meer und den Hafen des einsamen Fischerdorfs Almyrida hinunter.
Eine neu gebaute Mole schützt den kleinen Fischerhafen von der Meeresbrandung.
Eine handvoll Häuser stehen hier und am Hafen befindet sich noch eine budenähnliche Taverne und ein kleiner Palmengarten.
Ein einzelner Mann döst auf seinem Stuhl im Schatten eines Baumes vor sich hin – wahrscheinlich der Besitzer der kleinen Taverne – ansonsten sind wir hier völlig alleine. Die Menschen aus dem Dorf scheinen alle ihre Siesta zuhause zu halten.
Wer also noch die absolute Einsamkeit auf Kreta sucht, der kann sie hier noch finden.
ganz tolle Eindrücke
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super Fotos durch das alte Zollgebäude. Sehr schöne Perspektive !
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