Auch auf Kreta findet man in den meisten Orten grosse und kleinere Supermärkte so wie wir sie aus unserer Heimat kennen.
Selbst Lidl ist auf der Insel schon seit vielen Jahren vertreten und bietet dem Auswärtigen ein annähernd heimisches Einkaufsgefühl. Ebenso wie in den griechischen Supermarkt-Ketten Ariadni, Chalkiadakis, Inka, AB und vielen anderen können wir aus einem reichhaltigen Angebot auswählen.
In vielen kleineren Orten im Inneren der Insel ist das aber noch nicht überall so.
Manchmal existiert dort nur ein kleiner Tante-Emma-Laden, der meist schon seit Jahrzehnten geführt wird und die Betreiber sind häufig schon entsprechend alt.


Diese Geschäfte nennen sich Pantopoleio [pandopo‘lio] ein Alles-Verkauf – sie sind häufig sehr spartanisch mit einfachen Holzregalen ausgestattet, in denen sich all die Dinge des täglichen Bedarfs stapeln – vom Toilettenpapier bis zur Glühbirne und natürlich Lebensmittel aller Art.
Viele Artikel wie Mehl, Reis und eingelegte Oliven werden für den Kunden direkt aus Säcken oder Fässern abgefüllt.
In wenigen Jahren werden aber auch diese kleinen Läden grösstenteils verschwunden sein und – wenn überhaupt – durch moderne Geschäfte ersetzt.

Wir lieben es, die alten Geschäfte zu besuchen und kaufen dort zumindest ein paar Kekse oder Getränke. Häufig ergibt sich dabei mit den Besitzern ein nettes Gespräch und wir dürfen auch ein Foto machen.

Einige der hier gezeigten Geschäfte existieren mittlerweile schon nicht mehr, deshalb freut es uns umso mehr, die kleinen Läden und ihre Betreiber noch auf Foto gebannt zu haben und Euch einen Blick in vergangene Zeiten geben zu können.

Aber wer die Augen aufmacht, der findet immer noch den einen oder anderen Laden. Manche haben gar keine Werbung oder Reklametafeln aussen auf dem Haus. Wozu auch – die Dorfbewohner wissen schliesslich, wo der einzige Händler im Ort ist ! Und wenn Ihr dann bei einem Ausflug einmal solch ein Geschäft gefunden habt, dann traut Euch doch einfach mal hinein und kauft eine Kleinigkeit. Selbst wer kein griechisch spricht, kann sich mit ein paar Brocken englisch oder mit Händen und Füssen verständigen und wird sicherlich freundlich bedient. Denn es ist gar nicht so häufig, daß man in diesen Geschäften auf Touristen trifft.
Wenn Ihr Kekse kaufen wollt, fragt nach „Biskotta“, Schokolade heist „Schokolata“, Zigaretten = „Tsigarra“ und Limonade = Lemonada. So einfach geht es !









Und natürlich gibt es auch alte kleine Fachgeschäfte, die noch einen Besuch lohnen:







Stationäre Obst- und Gemüsehändler auf Kreta
Auf dem Land begegnen uns auch immer noch fahrende Händler, die von Fisch bis zu Kleinmöbeln alles Mögliche anbieten und das schon kilometerweit vor den Orten durch Ihre Megafon-Lautsprecher posaunen.

Wir lieben es, die Werbesprüche des Fischhändlers nachzusprechen und dabei unsere Hände trichterförmig vor den Mund zu halten :
Fressska Psarria Echooooo …. Kalamarakia Echoooo ….

Bei einem Obst- und Gemüsehändler schauen wir dann auch schon mal, was er für leckere Sachen auf dem Wagen hat. Seine Früchte haben nämlich garantiert keine weiten Wege hinter sich und sind oft erst am Vortag geerntet worden.
Manchmal kommt auch ein Käsehändler durch´s Dorf gefahren. Da lohnt es sich auch, einen schönen Kefalo-Tiri oder Graviera-Käse zu kaufen. Der Händler schneidet vor dem Kauf gerne einen Probierhappen ab, damit man weiß, was man kauft.
Käsehändler und Käsegeschäfte heissen übrigens τυροκομείο [tirokom’io] – in unserem ureigenen Familienkauderwelsch aus griechisch und deutsch nennen wir ihn allerdings „Käsekomiker“.
Metzgereien heissen auf griechisch κρεοπωλείο [kreopo’lio]

Und gelegentlich trifft man auf den Geflügelhändler, der noch lebendes Federvieh an die Dörfler verkauft.
Viele dieser kleinen Geschäftsmodelle mögen von jüngeren Touristen kritisch beäugt werden. Wer jedoch wie wir schon etwas älter ist, der hat in seiner Kindheit in Deutschland in den 1960er Jahren auch noch kleine Tante-Emma-Läden gekannt, wo die Milch noch von Hand in die mitgebrachte Milchkanne gepumpt wurde und es noch Kartoffelhändler gab , die von ihrem Lastwagen mit einer grossen Glocke ihr Kommen ankündigten. Lebende Hühner und Kaninchen gab es noch auf dem Markt zu kaufen und vom Lastwagen wurden die Schweine über eine Rampe in den Hof des Metzgers getrieben, wo er noch selbst schlachtete.
Es ist also auch in unserer Heimat noch gar nicht sooo lange her – na, und in den Dörfern auf Kreta entwickelt sich das moderne Leben eben noch etwas langsamer, als in den Städten.
Wer weiß, wofür es gut ist – uns erfreuen uns diese Zustände jedenfalls und wir werden weiter Ausschau nach den letzten Läden und Händlern dieser Art halten.
erstklassige Eindrücke
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I recognise the shops in Kritsa, Kroustas and some in Neapoli. This is living history. x
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