Für viele Touristen auf Kreta ist der Besuch des berühmten Palmenstrandes in Vai ein Muss.
Der einzige Palmenstrand Europas wurde seinerzeit bekannt durch die Werbefilme für den Schokoriegel Bounty und ist bis heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Der riesige Palmenhain hinter dem Strand war schon in den Siebziger Jahren ein Paradies für Wildcamper und Aussteiger, die allerdings nicht sehr sorgsam mit ihrem Paradies umgingen. Deshalb wurde ein Grossteil dieses einzigartigen Palmenwaldes eingezäunt und zum Schutzgebiet erklärt. Am Strand selbst sind aber immer noch viele Palmen frei zugänglich und bieten tropisches Ambiente, wenn ….. ja, wenn da nicht täglich die vielen Tausend Besucher wären, weshalb es oftmals so voll ist, daß man keine freien Liegen mehr findet und es auch im Wasser so zugeht wie in einem Becken des städtischen Freibades im Hochsommer.
Der bewirtschaftete Parkplatz am Strand füllt sich bereits ab 11 Uhr vormittags und dann kommen auch langsam die ganzen Reisebusse an.
Wir wollen Euch nicht vom Besuch dieser einzigartigen Gegend abhalten – Gesehen haben sollte man Vai auf jeden Fall einmal.
Aber es gibt Alternativen zu einem schönen Strandtag in der Umgebung. Wer auf der Landkarte nachsieht, findet dort auch noch ein paar ruhigere Strände wie Itanos, Erimoupolis oder Maridati Beach.
Wir berichten heute über den Strand von Kouremenos.
Nur sieben Kilometer weiter südlich von Vai erstreckt sich ein langer Sandstrand, der zur kleinen Stadt Palekastro gehört. Ein staubiger Feldweg führt am Strand entlang, nur in Höhe einiger kleiner Appartement-Anlagen ist die Strasse liebevoll gepflastert.
Am südlichen Abschnitt des Strandes steht eine kleine Surfer-Baracke mit Café, dort trifft man vornehmlich auf Surfer aller Altersgruppen, denn die Windverhältnisse hier sind ideal und ziemlich stabil.
Viele stehen hier zumindest tagsüber mit ihrem Wohnmobil – allerdings ist wildcampen am Strand verboten. Wahrscheinlich ist es nur rings um das Surfercafé genehmigt worden.
Übrigens sind auch Hunde hier am Strand ungern gesehen !
Der Strand wird an seinem südlichen Ende vom 90 Meter hohen Tafelberg Kastri begrenzt. Hier bietet der Berg zwar ein wenig Schatten, doch Vorsicht ist geboten, denn es kann jederzeit ein schwerer Sandsteinbrocken auf einen niederfallen . Deshalb sollte man sich an dieser Stelle besser nicht in den Sand legen.
Zum Norden erstreckt sich der lange Sandstrand, an dessen Rand ein paar Tamarisken stehen, die auch ein wenig Schatten spenden.
An diesem Strand ist es zwar häufig sehr windig – deshalb sind ja auch die Surfer da – in der sommerlichen Hitze kann dies aber auch sehr angenehm sein. Manchmal wirbelt der Wind aber auch den feinen Sand über einen hinweg. Das muss man dann eben schon mal hinnehmen. Dafür ist der Strand oft fast leer und man bekommt wirklich das Gefühl, einen paradiesischen Flecken für sich alleine gefunden zu haben.
Wir haben diesen Küstenstreifen in den vergangenen acht Jahren fünf oder sechs Mal besucht (er ist leider von unserem Standort in Agios Nikolaos 90 Kilometer weit entfernt ) und ich habe jetzt auch anhand unserer zahlreichen Fotos festgestellt, daß sich in all den Jahren nie viele andere Sonnenhungrige hier aufgehalten haben.
Am Nordende des Strandes beginnt der kleine Hafen von Palekastro, der ausser ein paar Fischerbooten und einer kleinen Kaffee-Bude nicht viel zu bieten hat.
Den Kaffee geniesst man besser entweder im Gartencafe eines kleinen Hotels direkt an der hübschen kurzen Strandpromenade oder in der Surfer-Bar.
Mir erscheint an dieser Ecke Kretas das Wasser salzhaltiger, denn es trägt mich beim Schwimmen scheinbar mehr als an der Nordküste. Schreibt uns doch mal, wenn Ihr es ähnlich dort empfunden habt.
Übrigens führt der Feldweg auch um den kleinen Tafelberg herum zu einem weiteren Strandstück mit Namen Chiona. Als wir dort einmal hinfahren wollten, wurden wir jedoch von einem heftigen Gewitter überrascht, sodaß der Strandbesuch ausfiel.
Stattdessen haben wir uns nach dem Regenguss einen Frapé im Surfer-Café gegönnt und so gelang mir eines meiner schönsten Fotos von dieser Yacht vor dem hinwegziehenden dunklen Himmel.
Von Chiona müssen wir Euch also ein anderes Mal berichten.
Wer dann nach dem Strandbesuch in Kouremenos den Heimweg antritt, der sollte am besten jetzt noch einen Abstecher nach Vai machen.
Denn ab 17 Uhr leert sich dort der Strand zügig und Ihr könnt noch einen schönen Spaziergang zwischen den Palmen mit Blick auf das Meer weitgehend allein geniessen oder eine Kleinigkeit in der Taverne essen.
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