In der Eröffnungszene des Western-Epos „Spiel mir das Lied vom Tod“ raubt uns ihr ständig wiederkehrendes Quietschen fast den letzten Nerv. Die windgetriebene Wasserpumpe am namenlosen Bahnhof in der endlosen Weite der Steppe zählt zu den zahlreichen Details, die in den Filmen über den Wilden Westen immer wieder auftauchen.
Sie entsprechen unserem romantsch verklärten Klischee von der Einöde und Weite texanischer Landschaften.
In der Ebene zwischen Pacheia Amos und Ierapetra auf Kreta kann man sein Wildwest-Feeling noch mal kurz aufflackern lassen, denn auch hier stehen noch viele solcher Windräder.
Und anders als in der Lasithi-Hochebene werden diese Mühlen nicht mit stoffbespannten Flügeln betrieben sondern durch turbinenartige Rotorblätter.
Vom Wind angetrieben fördern die kleinen Mühlen aus tiefen Brunnenschächten das Wasser an die Oberfläche, wo es zuerst in einem oberirdischen gemauerten oder zementierten Wasserspeicher landet, von welchem der Bauer es dann bei Bedarf einfach in seine Äcker abfliessen lassen kann.
Die rund um Ierapetra stehenden Mühlen stammen fast alle aus der Produktion von der Aermotor Windmill Company Chicago, die seit 1888 solche Geräte herstellt und 1958 an Motor Products in Detroit verkauft wurde.
Auch wenn es so aussehen mag – Diese Windräder gehören noch nicht zum alten Eisen. Denn bis heute werden diese Exemplare mit ihren 18 Metallblättern mit ein paar kleinen technischen Neuerungen in Amerika hergestellt und die Firma wirbt damit, auch alle Ersatzteile für die alten Mühlen liefern zu können.
Wer bei den Geräten um Ierapetra herum genau hinschaut, der kann auf der einen oder anderen Mühle sogar noch den Original Schriftzug von Aermotor erkennen.Es sind die gleichen Mühlen, wie die im vorgenannten Western-Film – lediglich die eisernen Standfüsse unterscheiden sich.
Ach ja – obwohl die Mühlen auf Kreta identisch mit der aus dem Film sind: Nein- sie quietschen nicht (oder nur ganz selten )
In Zeiten sauberer Energie erleben die wasserfördernden Windräder übrigens eine Renaissance.
Wir sich selbst so ein Teil in seinen Garten stellen möchte, der schaut einfach mal hier nach:
Meine Frau und ich reisen seit vielen Jahren nach Palekastro.
wir haben das Gefühl dort schon einmal gelebt zu haben.
ihre Fotos und Geschichten sind sehr gut und gefühlvoll.
ein Tip von mir ist nea pressos im Frühjahr
Ein Blütenmeer und Blicke bis Sitia.
Alles Gute und Audio Robert Zielke
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Danke für das Lob und Danke für den Tipp. Nea Presos werden wir uns dann sicher im nächsten Jahr mal ansehen !
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