Vor wenigen Tagen hatte ich das erste Buch von Elisabeth Katz bestellt und wollte es eigentlich zum Valentinstag meiner Frau schenken, um auch ihr die noch verbleibende Wartezeit bis zu unserem Urlaub mit Geschichten aus Kreta zu verkürzen.
Zum Valentinstag musste kurzfristig etwas anderes als Präsent herhalten, denn das Buch kam erst am Nachmittag mit der Post.
Natürlich bekommt meine Frau es trotzdem geschenkt. Weil sie aber derzeit noch in eine andere Lektüre vertieft ist, hab ich mir das Buch erst einmal selbst gegriffen.
Ist ja eigentlich ein Frauenbuch, dachte ich – so mit schnulzigem Herzschmerz und Lippenstift. Aber da es sich ja um einen Reise- und Erfahrungsbericht von Kreta handelte, wollte ich zumindest mal nachlesen, wo die Elisabeth so alles gewesen war.
Und dann brannte meine Nachttischlampe doch länger als geplant, denn Elisabeth Katz hatte mit so einer natürlichen und bildlichen Sprache über ihre Entscheidung geschrieben, auf ihre ganz eigene Weise nach Kreta zu reisen.
Sie hat ihre Nöte, Sorgen und Vorbehalte in einfache verständliche Worte gefasst und man kann ihr Zaudern wahrlich nachempfinden – wer hat nicht schon in seinem Leben mit sich und seinen Entscheidungen gehadert ? Aber wer könnte das auch in verständlicher Schreibe äussern ?
Jedenfalls hat sie mich mitgenommen auf ihren Fahrten mit dem Bus nach Agios Nikolaos und dann weiter nach Chania und auf der Taxifahrt nach Chora Sfakion.
Und mit ihr lerne ich eine andere Gegend Kretas besser kennen – ich, der vor über zwanzig Jahren sein Paradies in Agios Nikolaos gefunden hat, wo Elisabeth sich gar nicht wohl fühlte – und der einmal im Leben auf dem Weg zur Aradena-Schlucht in Chora Sfakion vorbeischaute und diesem Ort nichts abgewinnen konnte.
Jetzt schildert mir Elisabeth in bildhafter Sprache ihre Eindrücke und ich beginne, mich für die Umgebung in der sie sich so wohl fühlt, zu interessieren.
Und ja – natürlich kommt auch ein Liebhaber in dieser persönlichen Reiseerzählung dazu – also doch ein Frauenroman . Doch ich ertappe mich dabei, diese Facette des Buches gar nicht so schwülstig anzusehen, wie ich es bei so vielen anderen Büchern getan habe, die ich nach dem ersten Kapitel weggelegt habe.
Nein – Ihre Geschichte klingt wahr – mit allen Kratzern und Falten, die ein Leben mit sich bringt, mit den auch im Urlaub alltäglichsten Dingen und mit kurzen Gedanken, die einem ein Leben lang jeden Tag für einen kurzen Moment durch den Kopf schwirren, ohne daß man sie wirklich greifen kann, geschweige denn behalten und hätte aufschreiben können.
Ja gut, in diesem Buch kommen auch Ohrringe und Kajalstifte vor – aber als erfahrener Ehemann weiss ich das Ergebnis vom Einsatz dieser Utensilien bei Frauen auch zu schätzen und es macht mir nichts aus, darüber auch zu lesen.
Jedenfalls bin ich mittlerweile bei Kapitel 12 angelangt und denke, jetzt schon eine Empfehlung für dieses Buch geben zu müssen. „Warrum nicht !“
Ich bin schon gespannt wie und wo es weitergeht auf unserer Insel und heute Abend wird bei mir sicher noch lange das Licht brennen.
Titel: Warrum nicht ! – Oder: Als mein Leben wieder schön wurde
Autor: Elisabeth Katz
Verlag: Olga Behrends
Taschenbuch 384 Seiten mit einer Handvoll s/w Fotos und einer handgezeichneten Karte aus der Gegend der Handlung auf Kreta.
ISBN 978-3-00-043092-3
Respekt! So eine gute Rezension eines Mannes über dies Buch, das ja wirklich eher das Seelenleben einer Frau widerspiegelt! Ja, natürlich auch Kreta und hauptsächlich die Sfakia – aber eben doch sehr vieles, was frauenspezifisch ist. Mir scheint, Du bist ein echter „Frauen-Versteher“ – auch die Idee mit diesem Buch zum Valentinstag: gratuliere! Ich glaube, Ihr seid echt ein tollles Paar. Und dass Ihr so viel Zeit auf Kreta verbringen könnt und dort ein festes Domizil habt: beneidenswert. Nun ja, wir sind seit über 20 Jahren auch jedes Jahr auf Kreta unterwegs, meistens (nur) 2 Wochen – vielleicht liegt das daran, daß wir es daheim im Chiemau auch so schön haben 😉 ? Wir kennen inzwischen Kreta wirklich rundherum, bevorzugen aber immer wieder die Westseite, lieben Chora Sfakion und diese ganze Südküste und am meisten Paleo Chora.
Nochmal zum Buch: ich habe alle 3 Bücher von Elisabeth Katz gelesen, habe sie auch vor Erscheinen des ersten Bandes im besagten Hotel XENIA kurz kennengelernt – alle 3 Bücher sind tolle Reiseberichte – natürlich wieder mit viel „Seelen-Wäsche“ – ; jetzt können wir nur gespannt darauf warten, ob es einen Band 4 geben wird !
Und ich werde mich jetzt in Euren Blog vertiefen und sicherlich vieles Bekanntes wiederfinden – gut für die Vorfreude auf unsere nächste Kreta-Reise am 1.6. , die wieder Richtung Westen gehen wird, diesmal an der westlichen Nordküste beginnend….. schaun wir mal…
„Seelen-verwandte“ Kreta-Freundin Elisabeth (auch, wie die Katz)
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Hallo Elisabeth – es freut uns, wenn Du Dich in unseren Blog vertiefst. Wir sind fast täglich dabei, ihn mit vielseitigen Inhalten zu füllen – von Alllem etwas, was uns so alles auf dieser schönen Insel so begegnet ist. Viel Spass dabei.
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Kalispera!
Mir geht gerade das Herz auf – größer und größer wird es – je mehr ich deinen Blog lese! Ich bin selbst ein großer Griechenland Fan, speziell Kreta und Rhodos, fliege seit 30 Jahren jeden Sommer dort hin und habe inzwischen eine kleine „Familie“ dort.
Die Bücher meiner allerliebsten Elisabeth habe ich natürlich alle gelesen, sie trifft total meinen Nerv mit ihrer Art und Schreibweise.
Schön, dich und deinen Blog hier gefunden zu haben!
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Es freut mich sehr, eine/n weiteren Kreta-Liebhaber/in mit meinem Blog glücklich gemacht zu haben. In ein paar Wochen fliegen wie wider und dann ist auch wieder mehr Zeit, über Kreta zu berichten
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